Die kirchliche Sozialstation Hardheim-Höpfingen-Walldürn kommt aus dem Feiern nicht mehr heraus: In diesem Jahr zelebriert die Einrichtung ihr 45-jähriges Bestehen, 2024 jährt sich die Einrichtung der Seniorentagespflege zum 25. Mal. Entsprechend positiv war der Tenor bei der Mitgliederversammlung, die am Dienstag im Höpfinger Gemeindezentrum tagte.
Nach Begrüßung und Totenehrung – man gedachte im Besonderen Mitgründer Clemens Balles – berief sich der Vorsitzende Bernhard Berberich auf den aktuell schweren Stand der katholischen Kirche in der Gesellschaft. Im Gegenzug vermittle die Sozialstation „ein authentisches und positives Bild der Kirche“, indem sie alten und alleinstehenden Menschen den Dienst am Nächsten schenkte.
In seinem Jahresbericht erinnerte Berberich an die „Corona-Nachwehen“ des Jahres 2022. Man habe sie überwunden, kämpfe jedoch mit einer zurückgegangenen Kundenzahl im Menü-Service („Essen auf Rädern“). Personelle Veränderungen betrafen die Pflegedienstleitung: Nachdem Martina Weimann in den Ruhestand gegangen war, musste das Team neu aufgestellt werden. Es besteht nun aus Pflegedienstleiterin Heidi Sack sowie Irina Ebert und Gabi Horn.
Dabei hat die Sozialstation auch bei der Verschmelzung der Seelsorgeeinheiten Hardheim-Höpfingen und Walldürn zu einer neuen Kirchengemeinde mit Sitz in Buchen ihre Existenzberechtigung: „Rechtlich und organisatorisch drohen keine Probleme, so dass etwa eine Zwangsauflösung nicht zu befürchten ist“, so Bernhard Berberich. Erfreulich seien im Gegenzug die Anschaffung eines Tagespflegebusses, unterstützt von einem Crowdfunding-Projekt der Volksbank Franken, sowie die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage, die von der Genossenschaft Energie und Umwelt angemietet wurde.
Um Zahlen ergänzte Ralf Bundschuh die Ausführungen: Er erinnerte an 96 Beschäftigte und 103 945 Hausbesuche in der ambulanten Pflege. Mit 33 Fahrzeugen legte man 2022 satte 542 249 Kilometer zurück – alle im Nahbereich Hardheim-Walldürn. Ausführlich legte Bundschuh die Jahresrechnung 2022 dar. Nach der Genehmigung lobte Höpfingens Bürgermeister Christian Hauk die Einrichtung: „Die kirchliche Sozialstation liefert seit 45 Jahren eine großartige Leistung zum Wohl der Bürgerschaft ab.“ Hauk dankte für das unermüdliche Engagement für die Alten, Kranken und Schwachen – „gesellschaftliche Randgruppen, die die Sozialstation mit ganzem Herzblut versorgt“.
Miteinander verbunden wurden der Planungsbericht für das noch laufende Jahr 2023 und die Genehmigung des Wirtschaftsplans. Damit einher ging die einstimmige Festsetzung der Mitgliedsbeiträge von 1,55 Euro pro Kirchengemeindemitglied. Ralf Bundschuh verwies zudem auf die höhere Inanspruchnahme von Beratungsleistungen und den positiven Fakt, dass die Belegung der Seniorentagespflege wieder das Niveau der Jahre vor Corona erreicht habe. „Wir können zufrieden sein“, betonte er. Bundschuh hat inzwischen nach erfolgreicher Weiterbildung zum staatlich anerkannten Sozialfachmanager den Posten des Kaufmännischen Leiters der Sozialstation übernommen. „In diesem Zuge wird auch die Satzung geändert werden“, gab Bernhard Berberich bekannt.
Für ihre Treue geehrt wurden abschließend Martina Hammrich (30 Jahre), Roland Eckert, Irina Ebert, Elisabeth Lutz (alle 20 Jahre), Andrea Trunk, Brunhilde Schüßler-Herkert (beide 15 Jahre) sowie Monique Herkert und Angelika Lux (beide zehn Jahre). Verabschiedet wurde Birgid Ott, die 16 Jahre lang die Fahrdienste für die Seniorentagespflege übernommen hatte.